Münchner Zentrum für antike Welten
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Promotionsprojekt: Die Rhetorica ad Alexandrum. Entstehung eines rhetorischen Lehrbuches

Gegenstand der Dissertation ist die so genannte Rhetorica ad Alexandrum, ein Lehrbuch der Redekunst aus der Mitte des 4. Jh. v. Chr., das im Corpus Aristotelicum überliefert ist und seinen Namen von dem fingierten Brief des Aristoteles an seinen Schüler Alexander den Großen erhalten hat. Als Verfasser gilt der Rhetor Anaximenes von Lampsakos (ca. 380 – 320 v. Chr.). Da die Rhetorik gleichzeitig das erste erhaltene Lehrbuch ihrer Art ist (systematisches Lehrbuch), stellt sich die Frage, wie es zur Ausbildung des Systems gekommen ist. Der erste Teil der Arbeit widmet sich daher dem Aufbau und den Gliederungsprinzipien dieses Lehrbuches. Da weiterhin erstmals zahlreiche Kunstbegriffe der Rhetorik definiert werden – die sieben Redearten dürften die markanteste Erscheinung des Lehrbuches sein –, geht der zweite Teil der Arbeit auf die Herkunft und Entwicklung der Termini ein. Schließlich unternimmt die Dissertation den Versuch, das Verhältnis der Rhetorica ad Alexandrum zur ungefähr gleichzeitig entstandenen (echten) Rhetorik des Aristoteles zu erhellen, zumal Übereinstimmungen in Aufbau und Gebrauch von Termini unverkennbar sind.