Münchner Zentrum für antike Welten
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Corinna Mairhanser

Aufgabengebiet

Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik

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Der gelenkte Blick. Vorhänge als Medium der Inszenierung in Spätantike, Byzanz und Mittelalter

Über Kulturen und Epochen hinweg beeinflussen Vorhänge das menschliche Erleben und interagieren zwischen Alltäglichem, der religiösen Inszenierung oder der imperialen Präsentation. Dabei stellt sich die Frage, was die Faszination für Vorhänge ausmacht, die kaum zeitliche, geographische oder kulturelle Grenzen zu kennen scheint? Erklärungsansätze in der Spätantike, Byzanz und dem Mittelalter finden sich in der Funktion der Vorhänge als Inszenierungsmittel an Übergängen verschiedener gedanklicher Räume, deren Grenzen anhand des Textils aufgespannt und versinnbildlicht werden. In ihrer Interaktion zwischen verschiedenen Sphären des Verbergens und Offenbarens – die in die inszenierenden Aspekte der Revelatio, Ostentatio und Velatio gegliedert werden können – beeinflussen Vorhänge die Wahrnehmung auf variable Weisen. Um Funktion, Bedeutung und Wirkweise zu untersuchen spielt die menschliche Kognition ebenso wie wahrnehmungspsychologische Ansätze eine wichtige Rolle. Ziel meiner Dissertation ist es die variierende Bedeutung von Vorhängen in verschiedenen Kontexten herauszuarbeiten, um in einem weiteren Schritt Aufschluss über die epochenspezifische visuelle Prägung zu erlangen.