Münchner Zentrum für antike Welten
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Dissertationsprojekt

Krieg und Militärdienst in der Alten Kirche: Geschichte – Theologie – Archäologie

Das Forschungsprojekt zielt auf die Untersuchung des Themas Krieg und Militärdienst in der Alten Kirche, die hinsichtlich theologischer, historisch-faktischer und archäologischer Aspekte erfolgen soll. Die Betrachtung altkirchlicher Literatur, insbesondere der Kirchenväter wird ebenso Gegenstand der Forschung wie die Auswertung archäologischer Funde (einschließlich Numismatik). Dabei soll untersucht werden, welche Positionen die altkirchliche Theologie zum Krieg bezieht, welche Rolle Christen im militärischen Bereich spielten und welche Bedeutung christlichem Denken in kriegerischen Auseinandersetzungen beizumessen ist. Es soll die vielfältige, aber auch divergierende Quellenlage der altkirchlichen Literatur hinsichtlich einer theologischen Aufarbeitung zum Phänomen Krieg erfassen und systematisch erschließen.

Neben einer Theologie des Krieges stellt sich weiter die Frage, wie sich die Praxis im Umgang mit Krieg und Militärdienst für die Christen der Antike darstellte. Bis zur Konstantinischen Wende war es faktisch nahezu ausgeschlossen, dass Christen den Militärdienst leisteten. Die Ereignisse, die die Praxis und Einstellung der Christen hinsichtlich des Krieges seit der Konstantinischen Wende entscheidend mit beeinflussten, sollen in diesem Forschungsprojekt ebenso Aufmerksamkeit geschenkt werden, wie die besondere Bedeutung der Schlacht an der Milvischen Brücke, die in entscheidenden Gesichtspunkten noch aufzuarbeiten ist.

Zudem wird versucht zu klären, wann und wie christliche Symbolik auf militärischen Utensilien verwendet wurde und welche Zusammenhänge es zwischen Krieg und Christentum in antiken Darstellungen gab. Neben der Untersuchung schriftlicher Zeugnisse und Forschungsergebnisse ist folglich für einen zweiten Teil des Projekts auch die Erkundigung der archäologischen Funde und kunsthistorischer Objekt notwendig.

Das Forschungsprojekt soll einen bisher nur in Auszügen behandelten, wichtigen Gegenstand der Alten Kirchengeschichte in einem Gesamtzusammenhang erschließen und damit zu einem besseren Verständnis für das Verhältnis zwischen Christentum und antiker Gesellschaft beitragen. Außerdem will es einen wichtigen und wertvollen Beitrag liefern, um an diesem im Blick auf die spätere Christentumsgeschichte anknüpfen zu können. Zudem soll die vorgesehene Arbeit eine Möglichkeit bieten, bei der Untersuchung zum Thema Krieg und Christentum in den Fächern Moraltheologie und Sozialethik behilflich zu sein.