Münchner Zentrum für antike Welten
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Promotionsprojekt: Bescheidene Heilsbringer oder eingebildete Außenseiter? Epikureische Figuren und Denkmodelle in der römischen Literatur der späten Republik und frühen Kaiserzeit

Obwohl in der Forschung der letzten Jahrzehnte Vertreter der epikureischen Schule im literarischen Werk bedeutender römischer Autoren wie Lukrez und Cicero immer wieder vereinzelt in den Blick genommen wurden und man sich dabei zumeist um eine Erfassung und Kategorisierung historischer Personen bemühte, die der epikureischen Lehre gemäß ihrer Darstellung in der römischen Literatur nahestehen, existiert bislang noch keine zusammenhängende und gattungsübergreifende Untersuchung über die Darstellung und literarische Funktionalisierung epikureischer Figuren in der römischen Literatur von der späten Republik bis zur frühen Kaiserzeit. Auf der Basis bestimmter Parameter bzw. Philosopheme, die der Tradition der epikureischen τετραφάρμακος entnommen sind (z.B. das vielseitige voluptas-Konzept) und in der Rezeption durch römische Autoren größeres Gewicht erhalten (z.B. die Praxis eines zurückgezogenen Lebensstils) macht es sich dieses Promotionsvorhaben daher zur Aufgabe, aus diesem Zeitraum zentrale Werke, die keine (rein) wissenschaftstheoretische Ausrichtung haben, sondern einen flexiblen und kreativen Umgang mit philosophisch markierten Protagonisten aufweisen, in den Blick zu nehmen. Der konkrete Fokus gilt dabei der Sichtung und Analyse literarischer Figuren mit epikureischer Färbung, ihrer Bedeutung für das jeweilige Gesamtwerk und der dabei verfolgten Intention des Autors. Kontinuität und Wandel des römischen Epikureerbildes insbesondere in der frühkaiserzeitlichen Literatur und Gesellschaft sollen auf diese Weise erfasst und auch im Kontext philosophisch geprägter Dichtung verankert werden.